Erinnerungen an Georg Michael Wittmann, 1835

Erinnerungen an Bernard Overberg ... und Georg Michael Wittmann (Google eBook) von Gotthilf Heinrich Schubert

1835 - 98 Seiten
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Das Buch enthält im zweiten Teil eine Beschreibung vom späteren Bischof Georg Michael Wittmann. Interessant ist auf Seite 90 einHinweis darauf, dass im Jahre 1813 die rückziehenden französischen Truppen das Nervenfieber in die Stadt brachten.






 


Ganz derselbe zeigte er sich auch als im Jahre 1813 die rückziehenden französischen Truppen das Nervenfieber in die Stadt brachten Zu Hunderten lagen die Kranken und Sterbenden halb nackt und voll Unreinigkeit in dem Spitale zu St Mang aufgehäuft die furchtbarste Ansteckung wüthete unter den Elenden täglich wurden Schiffe voll Leichen auf den untern Wörth gebracht und dort eingegraben Er allein besuchte das Spital und verwehrte seinen Hülfsgeistlichen den Eintritt sie sollten sich für die Pfarrey erhalten um ihn sey es nicht Schade

Da lag er dann mitten unter den ekelhaften Kranken sprach ihnen geistlichen Trost zu reichte ihnen die heiligen Sakramente vernahm ihre letzten Seufzer und ließ sie in seinen Armen verscheiden

Dann eilte er heim und trug ihren Namen und Geburtsort sorgfältig in die Pfarrbücher ein um auch dereinst ihren Familien Nachricht von ihnen geben zu können

Vorzüglich kam ihm seine Kenntniß der französischen Sprache hierbey zu statten und er pries sich dessen glücklich

Viele Wochen trieb er es so bis er endlich selbst von der Seuche ergriffen und dem Tode nahe gebracht wurde Er glaubte und wünschte schon damals zu sterben aber er wurde dem Gebete der Frommen wiedergeschenkt seine Krone war noch nicht reich genug geflochten